Context

Ein bis zwei Mal wöchentlich berichte ich von meinen Ausflügen in die Natur und meiner Suche nach Fährten.

Dabei sind meine Gedanken geprägt von den Weisheiten eines alten Indianers von dem Tom Brown jr. in seinen Büchern berichtet (Grandfather).

Im Bewusstsein, daß unser Umgang mit der Natur so nicht weiter gehen kann, wenn wir unseren Enkeln noch eine Lebensgrundlage bieten wollen, versuche ich meine Sinne für die Natur und einen besseren Umgang mit ihr zu öffnen.

Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bitte ich meine Rechstschreibfehler zu verzeihen.



Dienstag, 10. August 2010

Dachsbau?

Gestern war ich wieder zum "Joggen" im Wald. "Joggen" weil ich in letzter Zeit so viel Interessantes sehe, daß ich das Laufen immer wieder unterbrechen muss. Und das macht mir riesig Spaß, denn was ich so links und rechts von meiner Stammstrecke finde ist schon erstaunlich!

Wie in letzter Zeit öfter, wurde ich gleich am Waldrand schon abgelenkt. Während ich gemächlich vor mich hintrabe entdecke ich in der Wiese links vom Weg zwei Rehe, die wohl Ihr Abendessen zu sich nehmen. Während ich zum Gehen wechsele entdecken sie mich. Vielleicht war es die Veränderung des Schritttempos, daß sie aufhorchen lies? Ich versuche möglichst unauffällig und locker weiter zu gehen und rede mit leiser sanfter Stimme zu Ihnen. Dennoch, nach einigen Sekunden beschließen sie zum Waldrand rechts des Weges zu traben und verschwinden zwischen den Bäumen.

Das war etwa 150 Meter vor mir. Ich präge mir die Stelle ein und lasse sie nicht aus den Augen. Als ich dort ankomme wo die Rehe in den Wald sind, suche ich sofort nach dem Fußspuren - dem Trittsiegel. Zum Glück ist es hier feucht, ein kleiner Rinnsal fließt an dieser Stelle aus dem Wald und versickert am Wegrand. Nach kurzer Suche finde ich einige Abdrücke der Hufe.

Ich kann die Rehe nicht mehr sehen, würde aber gerne der Spur folgen. Leider wird der Boden aber zunehmend von Laub bedeckt und meine Fähigkeiten reichen nicht die Spuren weiter als die paar Meter in den Wald zu folgen. Ich muss bald besser werden damit ich in so einem Fall weiterkomme. Manchmal hat man ja Glück und findet einen Trampelweg durch hohes Gras, aber hier ist einigermasen offener Buchenwald mit viel Laub und wenig Untergrundgewächs.

Auf jeden Fall war ich froh, mal wieder zwei Rehe zu sehen. In den letzten Woche habe ich immer nur eines gesichtet - ich dachte schon das andere wäre vielleicht umgekommen. Na ja, wegen dem Waldschaden sind zu viele Rehe auch nicht gut, aber niedlich sind sie schon!

Also weiter Joggen, ich will ja was für die Gesundheit tun! Mittlerweile bin ich im Wald drinnen, an der ersten Abzweigung, zum sogenannten Skulpturenpark. Hier sind etliche Holzschnitzereien an einer Wiese im Wald aufgestellt, dazu eine nette Parkbank mit Tisch, welche zum Verweilen einladen. Ich will aber eigentlich gerade aus und links am Skulpturenpark vorbei. Linkerhand des Weges fällt mir etwas am Waldboden auf. Es sieht wie ein Trampelpfad aus, wo Tiere regelmässig auf den Weg stoßen.

Da ich in den Büchern von Tom Brown jr. gelesen habe, daß man versuchen soll einfach mal ganz still und regungslos an einer Stelle zu verharren und zu warten bis die Tiere aus ihre Deckung kommen, suche ich mir eine Stelle nahe dem Trampelpfad die ein bisschen durch Äste verdeckt ist und hocke mich gegen einen nicht zu feuchten Baumstamm. Ich weiß aus Erfahrung, das man in der Hocke nicht all zu lange aushält, deswegen versuche ich es gleich so bequem wie möglich zu machen. Während ich so warte entdecke ich immer wieder Details um mich herum, kleine spriessende Tannen und Eichen (die ich gleich auf Verbiss untersuche), Baumpilze, Mücken (dieses Jahr ganz schlimm) usw.

Leider wird mir nach 10 Minuten doch in meinem dünnem Joggingshirt kalt, ohne das ich irgend ein Tier gesehen hätte (noch nicht mal eine Maus). Vielleicht der falsche Ort? Trotzdem macht mich der Trampelpfad neugierig und ich folgen dem was mir wie ein Pfad vorkommt. Nach einer Zeit stoße ich auf eine Art Lichtung, die mit Gebüsch und Grässern bewachsen ist, und mir kommt es so vor als ob der Pfad durchs Gras führt. Nach einigen Minuten sehe ich einen Erdhügel und einige Meter daneben ein Vertiefung in der Erde und unten ein handgroßes Loch. Leider kann ich gar keine Spuren entdecken - keine Trittsiegel, keinen Kot, keine Essensreste, auch keinen Geruch oder sonst etwas. Angeblich riechen Fuchshöhlen nach Kadaver. Vielleicht ist es ja eine Dachshöhle. Es führend noch zwei Trampelpfade wieder in dichteren Wald. Denen kann ich aber nicht mehr folgen, denn es wird langsam dunkel, und ich wollte ja Joggen!

Also wieder zurück zur Stammstrecke und im Sprinttempo den Weg nach Hause anpeilen. Auf dem Weg mache ich vor Freude noch einen Luftsprung, weil es heute wieder so viel Spaß gemacht hat.

Dachsbau?

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