Context

Ein bis zwei Mal wöchentlich berichte ich von meinen Ausflügen in die Natur und meiner Suche nach Fährten.

Dabei sind meine Gedanken geprägt von den Weisheiten eines alten Indianers von dem Tom Brown jr. in seinen Büchern berichtet (Grandfather).

Im Bewusstsein, daß unser Umgang mit der Natur so nicht weiter gehen kann, wenn wir unseren Enkeln noch eine Lebensgrundlage bieten wollen, versuche ich meine Sinne für die Natur und einen besseren Umgang mit ihr zu öffnen.

Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bitte ich meine Rechstschreibfehler zu verzeihen.



Freitag, 14. Januar 2011

Schrei in der Nacht

Seit einigen Tagen bin ich in einem neuen Waldstück unterwegs. Ein bisschen unheimlich weil ich mich dort nicht auskenne und es recht schnell dunkel wird.

Nachdem ich zunächst am Waldrand einige Zeit in Stille verbracht hatte um ein Gefühl für die neue Umgebung zu bekommen, bin ich gestern einem Weg tiefer in den Wald gefolgt. Solange ich mich nicht genau auskenne, halte ich mich an die Wege (um nicht von einem Jäger ins Visier genommen zu werden). Bei den Lichtverhältnissen ist man ja schlecht zu erkennen. Ich wollte vor allem entdecken, ob ich in der Gegend einen Bachlauf aufspüren konnte.

Da noch etwas Schnee an den schattigen Stellen am Weg lag, konnte ich sehen, dass vor mir schon Leute (mit Hund) diesen Weg genommen hatten – zumindest eine Spur war wohl schätzungsweise nicht mehr als ein Tag alt angesichts der erkennbaren Details. Der Weg führte geradlinig mitten in den Wald. Nach einer Zeit konnte ich auch schon die Autobahn auf der anderen Waldseite vernehmen. Ich kam an eine landschaftlich interessante Stelle: links ein sich öffnendes Tal und rechts eine kraterähnliche Vertiefung. Das Tal war Großteils noch mit Schnee bedeckt in dem relativ niedrige junge Bäume wuchsen. Ich blieb stehen und suchte nach einem Bach oder See, konnte aber nichts erkennen. An einer Stelle erkannte ich etwas geformt wie der Kopf und Hals eines Rehs. Nach einigen Sekunden bewegte es sich! Es war ein großer Rehbock, etwa 250m entfernt. Er hatte mich auch gesehen, konnte aber wegen dem Westwind mich nicht wittern und in dem Licht vielleicht auch nicht gut erkennen. Ich bewegte mich nicht. Er kam vorsichtig aus der Deckung und stapfte durch den tiefen Schnee. Dann war er hinter einigen Bäumen nicht mehr zu sehen.

Während ich auf sein Wiedererscheinen wartete, überraschte mich plötzlich von hinten eine Art kreischendes Gebrüll, das mir durch Mark und Knochen fuhr. Ich musste sofort an Tom Brown jr und die wilden Hunde denken, oder war es ein Jäger mit Hund? Aber es klang heller und kreischender. Ich wusste nicht was es war, für mich klang es aggressiv und ich machte mich schnell auf den Rückweg. Sobald ich wieder im Schatten des Waldes war bemerkte ich, dass es fast stockduster geworden war. Ich erkannte einige Äste am Boden und suchte mir einen großen Prügel zur Verteidigung. Dann immer wieder zurück blickend schleunigst Richtung Ausgang. Dabei überraschte ich zwei weitere Rehe, die sich galoppierend aus dem Staub machten. Immer noch etwas angespannt erreichte ich ohne weitere Vorkommnisse den Waldrand.

Inzwischen habe ich gelesen, dass um die Jahreszeit (Januar/Februar) die Füchse bellen um einen Partner für die Paarung zu finden. Wow, was für ein Abend!

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