Context

Ein bis zwei Mal wöchentlich berichte ich von meinen Ausflügen in die Natur und meiner Suche nach Fährten.

Dabei sind meine Gedanken geprägt von den Weisheiten eines alten Indianers von dem Tom Brown jr. in seinen Büchern berichtet (Grandfather).

Im Bewusstsein, daß unser Umgang mit der Natur so nicht weiter gehen kann, wenn wir unseren Enkeln noch eine Lebensgrundlage bieten wollen, versuche ich meine Sinne für die Natur und einen besseren Umgang mit ihr zu öffnen.

Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bitte ich meine Rechstschreibfehler zu verzeihen.



Dienstag, 8. Februar 2011

Frühlingstemperaturen

Heute habe ich mich schon richtig auf meine Stunde im Wald gefreut. Ein herrlich sonniger, frühlingshafter Tag, der letzte Schnee ist fast weg – es könnte endlich mal wieder etwas gemütlich im Wald werden! Also zeitig von der Arbeit weg um noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen. Als ich am Parkplatz ankam wußte ich, daß ich nochmal den Weg mitten in den Wald probieren wollte. Inzwischen wußte ich, daß ich das Brüllen der Rehe letztes Mal vernommen hatte, die dadurch wohl Ihre Artgenossen warnen (und Ihren Ärger äußern?).

Und kaum war ich 200 Meter von Parkplatz, da ertönt von links hinter mir wieder das verärgerte Brüllen eines Rehs. Dieses Mal entdecke ich noch wie es zwischen den Bäumen verschwindet.

Nach einer Weile bin ich an einer offenen Stelle im Wald stehen geblieben, wo die Sonne den Boden wärmte und einige alte liegende Stämme zum Sitzen einluden. An den Fichten hörte ich einen Specht, an einem Baum konnte ich aus der Ferne ein Loch im Stamm erkennen. Zaghaft riefen einige Meisen aus der Ferne. Überhaupt fällt mir auf, wie im Wald die (Sing-)Vögel viel scheuer als im Stadtpark reagieren.

Es fing schon an dunkel zu werden, als ich mich entschied, noch weiter am Weg in den Wald zu laufen, in die Richtung wo ich letztes Mal die Rehe entdeckt hatte. Da ich hoffte dort wieder Rehe anzutreffen, verhielt ich mich möglichst leise je näher ich der Stelle kam. Im leisen Gang hörte ich eindeutig das plötzliche Rascheln der Blätter. Im Stehen meinte ich sogar an mehreren Stellen etwas zu hören. Ich bewegte mich zunächst nicht. Da war etwas! Ich drehte mich nach hinten um, dort war aber nichts zu erkennen. Plötzlich lief ein Reh vor mir, in etwa 80 Meter Entfernung los, schräg nach links weg. Schade, es hatte gesehen wie ich mich umgedreht hatte. Aber ich war sicher, daß nur ein Reh geflüchtet war. Wo waren die anderen? Vorsichtig näherte ich mich dem Rand des Weges. Ich hörte was. Dann sah ich ein zweites Reh. Es war noch recht klein, vielleicht kaum ein Jahr alt. Es sah mich an. Ich: bewegungslos. Dann sah es wieder weg und nippte am Grass. Es war etwa 40 Meter weg. Von der Autobahn dröhnte es herüber. Vielleicht mein Glück. Der leichte Wind kam von vorne, von der Autobahn.

Das Reh kam näher. Mein Puls nun ganz schnell. Schon ruhig bleiben! Nun war es 30 Meter weg, schaute immer wieder zu mir, aber hatte wohl beschlossen, ich sei ein Baumstumpf, oder sowas. Das ging einige Minuten so weiter. Ich überlegte schon wie nah es wohl kommen würde. Plötzlich sah es auf und machte einen Satz. Sah nochmal auf und floh zurück zwischen die Bäume. Ich sah mich um – was hatte es alarmiert? Da war aber nichts. Dann bemerkte ich, daß der Westwind sich gelegt hatte (wie so oft am Abend) und eine leichte Briese von hinter mir über den Weg und den Hang hinunter wehte. Das Reh hatte Witterung von mir bekommen!

Nun war es schon recht dunkel und viel später als ich geplant hatte, ich war schon froh mit diesem Erlebnis den Weg nach Hause antreten zu können.

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