Context

Ein bis zwei Mal wöchentlich berichte ich von meinen Ausflügen in die Natur und meiner Suche nach Fährten.

Dabei sind meine Gedanken geprägt von den Weisheiten eines alten Indianers von dem Tom Brown jr. in seinen Büchern berichtet (Grandfather).

Im Bewusstsein, daß unser Umgang mit der Natur so nicht weiter gehen kann, wenn wir unseren Enkeln noch eine Lebensgrundlage bieten wollen, versuche ich meine Sinne für die Natur und einen besseren Umgang mit ihr zu öffnen.

Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bitte ich meine Rechstschreibfehler zu verzeihen.



Sonntag, 1. Mai 2011

Kreise

Wer Fährtenleser ist oder werden will, wird auch die Tiere dessen Spuren er folgt sehen wollen. Zu sehen wie Tiere Ihre Fährten erzeugen ist sogar einer der besten Wege Fährtenlesen zu lernen. Aber wilde Tiere zu sehen ist schwierig. Einfacher ist es einen Hund oder eine Katze zu beobachten.

Um wilde Tiere zu beobachten muss man erst mal nahe genug heran kommen. Oft ist es ja so, daß sie flüchten bevor wir sie sehen. Warum ist das so?

Man kann zwei Kreise definieren: "circle of disturbance" und "circle of awareness" (also Kreis der Beunruhigung und Kreis der Wahrnehmung). Wir stehen in der Mitte dieser Kreise.

Bei unerfahrenen Menschen ist meist der erste Kreis groß und der zweite klein - d.h. wir Beunruhigen Tiere auch in weiter Entfernung von uns aber nehmen nur Tiere wahr, die in der Nähe sind. Folglich haben scheue Tiere gute Chancen uns zu bemerken und zu flüchten ohne das wir es bemerken.

In dem wir uns bemühen möglichst wenig aufzufallen können wir den "circle of disturbance" verkleinern. Dadurch stören wir weniger Tiere bzw stören sie erst später, wenn wir näher an ihnen sind. Wenn dieser Kreis kleiner als der "circle of awareness" ist, dann bemerken wir die flüchtenden Tiere.

Wir können auch versuchen unsere Wahrnehmung zu verbessern um auch Tiere schon zu bemerken, die noch weiter weg sind. Im Prinzip könnte man die Wahrnehmung so schärfen, daß der Kreis größer ist als der "circle of disturbance" - das heißt unsere Wahrnehung wäre besser als die der wilden Tiere. Nicht ganz einfach!

In der Praxis muss man sowhl versuchen weniger aufzufallen als auch seine Wahrnehung schärfen, also den "circle of disurbance" verkleinern und den "circle of awareness" vergrößern.

Wie gut man darin ist läßt sich leicht feststellen in dem man die Entfernung schätzt aus der Tiere vor einem flüchten. Sieht man immer nur flüchtende Tiere sind die Kreise in etwa gleich groß und entsprichen der Entfernung zum Tier. Sieht man kaum Tiere, ist der erste Kreis größer als der Kreis der Wahrnehmung (aber schlecht zu schätzen). Sieht man Tiere bevor sie flüchten bzw bevor sie einen bemerken ist der erste Kreis kleiner als der Kreis der Wahrnehmung. Der erste Kreis ist dann kleiner als die Entfernung zum Tier, der zweite größer.

Übrigens sind die Kreise je nach Tier unterschiedlich, den sie hängen natürlich auch von der Wahrnehmung der Tiere ab (Geruch, Gehör, Sehvermögen usw) als auch von dessen Erkennbarkeit (wie gut sie sich Tarnen/verstecken, wie unauffällig sie sind).

Je nach Tier heißt Unauffälligkeit etwas anderes. Beim Vogel ist die Windrichtung egal, ein knall-rotes T-Shirt aber auffällig, nicht aber beim Reh (das gut rieht, aber die Farbe rot nicht gut erkennen kann).

Alle Tiere die gut sehen können erkennen vor allem Bewegung. Ich bin schon 20 Meter vor einem Reh gestanden, daß mich direkt angesehen hat aber erst geflüchtet ist als sich der Wind drehte. Hauptsache man stehe absolut still in dem Moment wo das Tier hinschaut. Und dazwischen nur sehr sehr langsam bewegen.

Aber Achtung, die Tiere warnen sich auch untereinander.
Also dann viel Spaß beim Entdecken der Tierwelt!

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